Interne und Externe Untersuchungen

Wenn ein Unternehmen plötzlich vom Blitzschlag einer internen oder externen Untersuchung getroffen wird, verwandelt sich das Spielfeld in ein Schlachtfeld, auf dem Reputation, Kontinuität und rechtliches Überleben unmittelbar auf dem Spiel stehen. Anschuldigungen wegen finanziellen Missmanagements, Betrugs, Korruption oder Geldwäsche sind keine abstrakten Konzepte; sie sind Waffen—scharf, gnadenlos und tief eindringend bis ins Herz der Organisation. Für das C-Level-Management bedeutet dies, dass jeder Schritt, jedes Wort und jedes Dokument als Kanone gegen sie selbst eingesetzt werden kann. Wer glaubt, eine oberflächliche Reaktion sei ausreichend, irrt sich schwer: eine unzureichende Reaktion kann eine Kettenreaktion aus finanziellen Verlusten, Sanktionen und einem irreparablen Vertrauensverlust bei Aktionären, Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit auslösen.

Das Management solcher Untersuchungen ist keine konventionelle unternehmerische Disziplin; es ist eine Präzisionskunst, bei der keine Variable dem Zufall überlassen werden darf. Das Sammeln und Schützen von Beweismitteln, das Führen von Interviews mit chirurgischer Präzision und die Aufrechterhaltung der operativen Kontinuität erfordern eine Kombination aus eiserner Disziplin, strategischer Finesse und taktischem Scharfsinn, die nur wenige beherrschen. Führungskräfte müssen zwischen Transparenz und Schutz, zwischen rechtlicher Vorsicht und entschlossenen strategischen Entscheidungen navigieren. Jeder Fehltritt, jede übersehene Nuance kann der Funke sein, der einen Vorfall in einen Mediensturm oder eine finanzielle Katastrophe von bisher ungekanntem Ausmaß verwandelt.

In diesem Umfeld ist Antizipation keine Option, sondern eine existenzielle Pflicht. Überleben erfordert nicht nur rechtliches Meisterschaft, sondern auch strategische Schärfe und moralische Führung, die dem gnadenlosen Druck standhält. Führungskräfte, die hierin versagen, unterschreiben mit eigener Hand das Urteil über sich selbst und das Unternehmen. Dieses Urteil wird nicht von einem Richter ausgesprochen; es wird von der harten Realität verhängt—zornige Aktionäre, unerbittliche Aufsichtsbehörden und eine gnadenlose öffentliche Meinung. Wer nicht vollständig vorbereitet ist, wird nicht nur überrascht: er wird eliminiert, und der Preis ist hoch, persönlich und unumkehrbar.

Untersuchungsstrategie und Governance-Überwachung

Die Festlegung der Untersuchungsstrategie und der Governance-Struktur ist entscheidend für den Erfolg interner und externer Untersuchungen. Für den CEO und den Vorstand bedeutet dies, einen klaren Umfang zu definieren, Ziele festzulegen und die Unabhängigkeit und Objektivität der Untersuchung zu gewährleisten. Jede Entscheidung über die Ausrichtung der Untersuchung muss auf rechtlichen und operativen Überlegungen basieren, wobei die Integrität des Prozesses höchste Priorität hat. Der General Counsel ist verantwortlich für die Koordination der rechtlichen Strategie, die Interpretation relevanter Gesetze und Vorschriften sowie den Schutz von Privilegien und Vertraulichkeit. Der CFO spielt eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung finanzieller Rekonstruktionen und der Unterstützung der Datenerhebung, während der CCO und der CRO die Integration von Compliance- und Risikomanagementprinzipien in die Untersuchung sicherstellen.

Die Eskalation von Hochrisikofällen an das Top-Management und die Aufsichtsbehörden erfordert eine sorgfältige Bewertung der rechtlichen Implikationen und strategischen Risiken. Die Überwachung des Fortschritts und der Qualität der Untersuchung ist entscheidend, um Fehler, Fehlinterpretationen oder Lücken in den Beweismitteln zu vermeiden, die das Ergebnis der Untersuchung beeinträchtigen könnten. Die Berichterstattung an den Vorstand und andere Stakeholder muss sorgfältig gestaltet werden, um vollständige, präzise und rechtlich geschützte Informationen zu gewährleisten. Gleichzeitig ist eine enge Abstimmung mit externen Rechtsberatern und Wirtschaftsprüfern erforderlich, um rechtliche und operative Synergien sicherzustellen.

Die Verwaltung von Vertraulichkeit und Privilegien ist ein zentraler Bestandteil der Governance-Überwachung. Dies erfordert einen systematischen Ansatz, bei dem der Zugang zu Informationen streng geregelt, die Dokumentation kontrolliert und alle Interaktionen sorgfältig protokolliert werden. Aus der Untersuchung gewonnene Erkenntnisse müssen in Governance- und Compliance-Prozesse integriert werden, um zukünftige Vorfälle zu verhindern und proaktive Reaktionen auf potenzielle Bedrohungen zu ermöglichen. Durch diese Maßnahmen kann das Top-Management während komplexer Untersuchungen Kontrolle und Autorität bewahren und gleichzeitig rechtliche und operative Risiken minimieren.

Forensische Buchhaltung und Datenanalyse

Die digitale und finanzielle Forensik bildet das Fundament von Untersuchungen zu finanzieller Misswirtschaft, Betrug und Korruption. Der CFO spielt eine zentrale Rolle bei der Durchführung finanzieller Rekonstruktionen, der Identifizierung von Abweichungen und der Erkennung verdächtiger Transaktionen. Es ist entscheidend, dass Finanzdaten strukturiert und rechtlich einwandfrei analysiert werden, damit die Ergebnisse sowohl in internen Berichten als auch in externen Verfahren belastbar sind. CIO und CISO tragen dazu bei, die digitale Integrität der Daten zu gewährleisten, die Chain-of-Custody zu sichern und forensische Analysen von Systemen und Netzwerken durchzuführen, um Manipulation oder Verlust von Informationen zu verhindern.

Für den General Counsel ist der rechtliche Schutz von Beweismitteln und Privilegien von zentraler Bedeutung. Dies umfasst die sorgfältige Verwaltung jedes Dokuments, jeder Datenmenge und jeder Kommunikation, um deren rechtliche und operative Verwendbarkeit sicherzustellen. CCO und CRO überwachen ergänzend hochriskante Prozesse und Transaktionen, identifizieren verdächtige Muster, die auf Betrug, Bestechung oder Sanktionsverstöße hinweisen können. Wesentliche Erkenntnisse werden sofort an das Top-Management weitergeleitet, um schnelle und koordinierte Maßnahmen zu ermöglichen.

Die Integration forensischer Analysen in bestehende Compliance- und Risikomanagement-Frameworks stärkt die Fähigkeit der Organisation, zukünftige Risiken zu erkennen und zu mindern. Die Dokumentation der Untersuchungmethodik, Schulung der Teams in Datenanalyse und Erkennung, regelmäßige Überprüfung der Technologien und Werkzeuge sowie Berichterstattung an den Vorstand und Aufsichtsbehörden sind entscheidend, um die Zuverlässigkeit der Untersuchung sicherzustellen. Nur durch einen rigorosen, strukturierten Ansatz kann die Organisation die komplexen Herausforderungen von Betrugs- und Finanzuntersuchungen effektiv bewältigen.

Interne Hinweisgeber- und Meldemechanismen

Die Sicherstellung sicherer Meldekanäle und der Schutz von Hinweisgebern bildet eine zentrale Säule der internen Kontrolle bei Vorwürfen von Betrug, Korruption oder Sanktionsverstößen. Der CEO und der Vorstand müssen eine Kultur fördern, in der Mitarbeiter Fehlverhalten melden können, ohne Repressalien fürchten zu müssen. CCO und CRO sind für die Nachverfolgung der Meldungen und das Monitoring von Trends und Risiken verantwortlich. Der General Counsel gewährleistet den rechtlichen Schutz von Hinweisgebern und stellt sicher, dass die Nachverfolgung der Meldungen den geltenden gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Der CFO unterstützt interne Finanzuntersuchungen, indem er verdächtige Transaktionen und ungewöhnliche Buchungen analysiert, während kritische Meldungen sofort an den Vorstand eskaliert werden, um eine schnelle Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Die Dokumentation der Nachverfolgung und der Korrekturmaßnahmen ist sowohl für interne Berichte als auch für die externe Rechenschaftspflicht gegenüber Aufsichtsbehörden entscheidend. Die Integration der Meldesysteme in das übergeordnete Compliance-Programm erhöht die Effektivität der internen Kontrollen und bietet einen strukturierten Ansatz zur Risikominderung.

Schulungs- und Sensibilisierungsprogramme sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter die Meldeverfahren verstehen und die potenziellen Folgen von Betrug und Sanktionsverstößen kennen. Die Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsbehörden muss sorgfältig gestaltet sein, um einen klaren Überblick über Art, Schwere und Nachverfolgung der Meldungen zu geben und gleichzeitig rechtlichen Schutz und Vertraulichkeit zu gewährleisten. Auf diese Weise ermöglicht ein robustes internes Meldungs- und Untersuchungsmechanismus der Organisation, zeitnah und angemessen auf interne Vorfälle zu reagieren.

Externe Untersuchungen und Koordination mit Behörden

Die Interaktion mit externen Behörden erfordert strategische Führung und präzise Koordination. Der CEO und der Vorstand sind verantwortlich für die Überwachung und Genehmigung der Kommunikation mit externen Aufsichtsbehörden, während der General Counsel die rechtliche Strategie koordiniert und den rechtlichen Schutz aller Interaktionen gewährleistet. Der CFO unterstützt in finanziellen und operativen Aspekten der Untersuchung, einschließlich Rekonstruktionen und Nachverfolgbarkeit von Transaktionen. CCO und CRO überwachen die Compliance und mindern Reputationsrisiken während des gesamten Prozesses.

Komplexe oder Hochrisiko-Untersuchungen werden direkt an das Top-Management eskaliert, um sicherzustellen, dass Entscheidungen über Offenlegung, Korrekturmaßnahmen und externe Kommunikation fundiert und durchdacht getroffen werden. Die Dokumentation der Interaktionen und Offenlegungen gegenüber den Regulierungsbehörden ist entscheidend, um rechtliche Haftung zu begrenzen und Transparenz zu gewährleisten. Die Abstimmung mit internationalen Aufsichtsbehörden kann zusätzliche Komplexität schaffen, insbesondere wenn unterschiedliche Rechtsordnungen divergierende Vorschriften und Verpflichtungen anwenden.

Die Integration der Untersuchungsergebnisse in Korrekturpläne und Governance-Strukturen stärkt die Fähigkeit der Organisation, zukünftige Vorfälle zu verhindern und Risiken zu mindern. Die Überwachung von Fristen, die Einhaltung gesetzlicher Verpflichtungen und die regelmäßige Berichterstattung an Vorstand und Stakeholder sind entscheidend, um sowohl den Ruf als auch die operative Kontinuität der Organisation zu schützen. Nur ein koordinierter, strategischer und rechtlich fundierter Ansatz macht externe Untersuchungen handhabbar und begrenzt potenzielle Schäden für die Organisation.

Betrug, Bestechung und Korruptionserkennung

Die Erkennung von Betrug, Bestechung und Korruption ist ein zentraler Bestandteil des Risikomanagements in komplexen Organisationen. Der Chief Compliance Officer (CCO) und der Chief Risk Officer (CRO) tragen die Hauptverantwortung für die systematische Überwachung von Prozessen, die Analyse von Transaktionen und die frühzeitige Identifizierung von Unregelmäßigkeiten. Diese Erkennung erfordert eine Kombination aus tiefgehenden Kenntnissen der Finanzsysteme, interner Kontrollen und Verhaltensmuster, unterstützt durch technologische Mittel wie Datenanalysen und digitale Forensik-Tools. Für den CFO bedeutet dies, die Finanzkontrollen kontinuierlich zu überprüfen und zu stärken, um verdächtige Transaktionen rechtzeitig zu identifizieren, während der General Counsel die rechtliche Absicherung von Erkenntnissen und Beweisen gewährleistet.

Der CEO und der Vorstand spielen eine entscheidende Rolle, indem sie den „Tone at the Top“ vorgeben, ethisches Verhalten vorleben und eine Kultur der Compliance fördern. Kritische Erkenntnisse werden an die Geschäftsführung und Aufsichtsbehörden eskaliert, sodass sofortige Entscheidungen über weitere Maßnahmen, interne Untersuchungen oder externe Offenlegungen getroffen werden können. Die Integration von Erkennungs- und Überwachungsprozessen in bestehende interne Kontrollen und Compliance-Programme stellt sicher, dass die Organisation nicht nur auf Vorfälle reagiert, sondern strukturell darauf vorbereitet ist, potenzielle Risiken proaktiv zu antizipieren.

Regelmäßige Audits und forensische Tests sind notwendig, um die Wirksamkeit der Erkennungsmechanismen kontinuierlich zu bewerten und zu verbessern. Schulungen des Personals zur Betrugs- und Korruptionsprävention stärken die Compliance-Kultur und verringern die operative Anfälligkeit. Berichte über die Erkennung und Risikominderung an Vorstand und Aufsichtsbehörden schaffen Transparenz über die Risikoumfänge und die Effektivität von Kontrollmaßnahmen. Die aus den Erkennungsprozessen gewonnenen Erkenntnisse müssen systematisch in Governance, Verfahren und interne Kontrollen integriert werden, um zukünftige Vorfälle proaktiv zu verhindern.

Sanktionen- und AML-Untersuchungen

Untersuchungen zu Verstößen gegen Sanktionen und Anti-Geldwäsche-Vorgaben erfordern eine sorgfältige Abwägung rechtlicher, finanzieller und operativer Risiken. Der CCO und der CRO sind für die Überwachung von Transaktionen und Prozessen zuständig, um potenzielle Verstöße gegen internationale Sanktionen und AML-Vorschriften zu identifizieren. Der CFO leistet entscheidende Unterstützung bei der Rekonstruktion von Finanzflüssen, der Nachverfolgung von Transaktionen und der Bewertung von Exposure. Der General Counsel sichert die rechtliche Compliance und interpretiert komplexe internationale Vorschriften. CEO und Vorstand stellen die strategische Aufsicht sicher, wobei Risikomanagement und Reputationsschutz im Mittelpunkt stehen.

Die digitale Unterstützung durch CIO und CISO gewinnt zunehmend an Bedeutung bei Monitoring, Alarmierungen und forensischer Analyse, insbesondere bei grenzüberschreitenden Transaktionen oder komplexen digitalen Beweismitteln. Hochrisikofälle werden an den Vorstand und externe Aufsichtsbehörden eskaliert, wobei Dokumentation und Berichterstattung sorgfältig gehandhabt werden, um rechtlichen Schutz und Transparenz zu gewährleisten. Due-Diligence-Prüfungen von Kunden, Partnern und Lieferanten sind integraler Bestandteil dieser Untersuchungen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu implementieren.

Die Integration von Untersuchungsergebnissen in Compliance- und Risikorahmen stärkt die organisatorische Widerstandsfähigkeit und begrenzt künftige Risiken. Berichte an Aufsichtsbehörden und Stakeholder müssen präzise und konsistent sein und die strategischen, rechtlichen und operativen Implikationen vollständig abbilden. Nur durch eine Kombination aus analytischer Präzision, rechtlicher Absicherung und Governance-Integration kann eine Organisation die Komplexität von Sanktionen- und AML-Untersuchungen effektiv bewältigen.

Beweissammlung und Privilegienmanagement

Die Sammlung von Beweisen und das Management von Privilegien sind zentrale Bestandteile interner und externer Untersuchungen, insbesondere bei schwerwiegenden Vorwürfen wie finanzieller Misswirtschaft, Betrug oder Sanktionsverstößen. CIO und CISO gewährleisten die digitale Integrität von Daten, die Kette der Beweismittelsicherung (Chain of Custody) und den Zugang zu kritischen Informationen. Der General Counsel schützt rechtliche Privilegien und stellt sicher, dass Dokumente, E-Mails und andere Kommunikation vor unbefugter Offenlegung gesichert sind. Der CFO unterstützt bei der Rekonstruktion und Überprüfung finanzieller Daten, wodurch die Zuverlässigkeit und Zulässigkeit von Beweisen gewährleistet wird.

Risiken der Manipulation oder des Verlusts von Beweismitteln erfordern eine sofortige Eskalation an die Geschäftsführung, um zeitnahe und gezielte Maßnahmen zu ermöglichen. Alle internen und externen Untersuchungen müssen systematisch und umfassend dokumentiert werden, unter Integration digitaler Forensik-Tools und Einhaltung grenzüberschreitender Datenschutzvorgaben. Regelmäßige Überprüfungen der Richtlinien zum Beweismittelmanagement sichern kontinuierliche Verbesserungen der Verfahren und minimieren Risiken von Beweisverlust oder rechtlichen Komplikationen.

Schulungen des Personals im Umgang mit Beweismitteln sind essenziell, um Fehler zu vermeiden und die Konsistenz sowie Integrität der Untersuchungsprozesse sicherzustellen. Berichte an die Geschäftsführung und Aufsichtsbehörden müssen klar und vollständig sein, damit Entscheidungsträger einen umfassenden Überblick über Beweislage, Risiken und rechtliche Implikationen erhalten. Nur ein rigoroser und rechtlich fundierter Ansatz in der Beweissammlung und im Privilegienmanagement schützt die Organisation effektiv vor reputations-, rechtlichen und operativen Schäden.

Korrekturmaßnahmen und Remedial Actions

Strategische Korrekturmaßnahmen und Remedial Actions sind entscheidend, um Defizite in Prozessen und Compliance zu beheben. Der CEO und der Vorstand genehmigen strategische Verbesserungsmaßnahmen und priorisieren solche, die die operative Kontinuität und Reputation schützen. CCO und CRO implementieren Prozessverbesserungen und Compliance-Optimierungen, während der CFO für die Budgetierung der Maßnahmen und etwaiger Strafen verantwortlich ist. Der General Counsel gewährleistet die rechtliche Compliance und überwacht die ordnungsgemäße Umsetzung der Maßnahmen.

Die Eskalation von Non-Compliance oder gescheiterten Maßnahmen an die Geschäftsführung ist notwendig, um sofortige Korrekturen zu ermöglichen. Die Überwachung der Wirksamkeit von Korrekturmaßnahmen muss systematisch erfolgen, wobei Lessons Learned in Governance, interne Kontrollen und Risikomanagement integriert werden. Die Abstimmung mit externen Auditoren und rechtlichen Beratern stärkt die Aufsicht und verhindert die Wiederholung von Vorfällen.

Regelmäßige Überprüfungen der Effektivität der Remedial Actions liefern Erkenntnisse über den Erfolg der umgesetzten Maßnahmen und unterstützen die strategische Entscheidungsfindung. Berichte an Aufsichtsbehörden und Vorstand müssen präzise sein und sowohl rechtliche Compliance als auch operative Auswirkungen berücksichtigen. Nur ein sorgfältig gestaltetes und integriertes Remedial Framework ermöglicht es der Organisation, künftige Vorfälle effektiv zu mindern und Reputationsschäden nachhaltig zu begrenzen.

Grenzüberschreitende und Internationale Untersuchungen

Internationale und grenzüberschreitende Untersuchungen bringen eine Komplexität mit sich, die über lokale Compliance- und Rechtsrahmen hinausgeht. Der CEO und der Vorstand sind verantwortlich für die Überwachung dieser Untersuchungen und treffen strategische Entscheidungen bezüglich Offenlegungen, Zusammenarbeit mit ausländischen Aufsichtsbehörden und der Abstimmung interner Prozesse mit internationalen Standards. Der General Counsel koordiniert die Kommunikation mit ausländischen Anwälten und Aufsichtsbehörden, interpretiert die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und gewährleistet den Schutz von Privilegien in allen internationalen Interaktionen. Der CFO unterstützt bei finanziellen Rekonstruktionen, Risikobewertungen und Exposure-Analysen unter Berücksichtigung von Wechselkursrisiken, internationalen Rechnungslegungsstandards und möglichen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb.

Der Chief Compliance Officer (CCO) und der Chief Risk Officer (CRO) spielen eine zentrale Rolle bei der Minderung internationaler Compliance- und Reputationsrisiken. Dies umfasst die Überwachung internationaler Transaktionen, die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen bei ausländischen Partnern sowie die Bewertung lokaler Rechtsvorschriften im Zusammenhang mit der globalen Compliance-Strategie. CIO und CISO liefern digitale Unterstützung, führen forensische Analysen über mehrere Rechtsordnungen hinweg durch und gewährleisten die Integrität von Beweismitteln, die in internationalen Verfahren verwendet werden können. Hochriskante grenzüberschreitende Fälle werden direkt an die Geschäftsführung eskaliert, sodass rechtzeitige und strategische Entscheidungen über Offenlegung, Abhilfemaßnahmen und Kommunikation getroffen werden können.

Die Dokumentation internationaler Interaktionen und Ergebnisse ist sowohl für den rechtlichen Schutz als auch für die Governance unerlässlich. Aus internationalen Untersuchungen gewonnene Erkenntnisse werden in globale Governance- und Compliance-Frameworks integriert, wodurch die Organisation besser auf zukünftige grenzüberschreitende Herausforderungen vorbereitet ist. Die Überwachung internationaler Vollzugstrends und die Berichterstattung an den Vorstand und internationale Stakeholder stärken die strategische Positionierung der Organisation und reduzieren Reputations- und Finanzrisiken. Nur ein integrierter Ansatz, der rechtliche, operative und technologische Komponenten vereint, ermöglicht es der Organisation, die Komplexität internationaler Untersuchungen effektiv zu bewältigen.

Krisenmanagement und Kommunikation der C-Suite

Krisenmanagement im Kontext interner und externer Untersuchungen erfordert Führung, strategische Entscheidungsfindung und transparente Kommunikation seitens der C-Suite. Der CEO und der Vorstand müssen sichtbare und entschlossene Führung leisten, wobei der Schwerpunkt auf der Aufrechterhaltung des Vertrauens der Stakeholder, dem Schutz des Rufs der Organisation und der Sicherstellung der betrieblichen Kontinuität liegt. Der General Counsel koordiniert die Rechtsstrategie und die Kommunikation mit den Aufsichtsbehörden, wobei jede Botschaft sorgfältig hinsichtlich rechtlicher Auswirkungen und potenzieller Risiken für die Organisation bewertet wird.

Der CFO spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung finanzieller Auswirkungen, der Zuweisung von Budgets für Abhilfemaßnahmen und der Sicherstellung der finanziellen Kontinuität der Organisation. CCO und CRO sind verantwortlich für die Umsetzung von Compliance-Wiederherstellungsmaßnahmen, Risikominderung und Überwachung interner Kontrollen während der gesamten Krisenperiode. CIO und CISO unterstützen bei digitaler Forensik, Incident Response und dem Schutz kritischer Daten, wobei digitale Integrität und Rückverfolgbarkeit für interne und externe Berichterstattung gewährleistet werden.

Eskalationsverfahren für hochkarätige und reputationskritische Fälle müssen im Voraus klar definiert sein, sodass die C-Suite bei schwerwiegenden Vorfällen sofort reagieren kann. Das Management von Stakeholdern und die transparente Kommunikation mit Aufsichtsbehörden, Aktionären und Medien sind entscheidend, um Reputationsschäden zu begrenzen. Aus dem Krisenmanagement gewonnene Erkenntnisse müssen vollständig in Governance und Compliance integriert werden, während die Überwachung der Wirksamkeit von Maßnahmen und langfristiger Strategien die organisatorische Resilienz stärkt. Nur ein sorgfältig koordinierter, rechtlich robuster und strategisch durchdachter Ansatz ermöglicht es der C-Suite, die Organisation durch potenziell destruktive Untersuchungen zu führen, ohne Kontrolle, Autorität oder strategische Ausrichtung zu verlieren.

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