Cybersicherheit bei Fusionen und Übernahmen (M&A)

Cybersicherheit bei Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, M&A) im Rahmen der Cyber Security Services (CSS) konzentriert sich auf die gründliche Identifizierung und Minderung von Cyberrisiken während des gesamten M&A-Prozesses. Durch die Integration technischer Bewertungen, organisatorischer Kontrollen und juristischer Due-Diligence-Prüfungen wird ein umfassender Einblick in die digitale Resilienz der beteiligten Unternehmen gewonnen. Schwachstellen und versteckte Verwundbarkeiten werden proaktiv offengelegt, sodass präventive Maßnahmen entwickelt werden können, um Betrugsrisiken während und nach dem Abschluss der Transaktion zu minimieren. Ein robustes Cybersicherheits-Framework für M&A stellt sicher, dass es während der Integrationsphase weder zu unautorisiertem Zugriff, Datenlecks noch zur Manipulation von Systemen kommt und schützt so sowohl den Geschäftsbetrieb als auch den Ruf der Organisationen.

Finanzielle Fehlsteuerung

Im Rahmen der finanziellen Due Diligence werden die Konfiguration und der Schutz von IT-Umgebungen und Finanzsystemen geprüft. Die Analyse von ERP-Systemen, Buchhaltungsservern und Data Lakes konzentriert sich auf Fehlkonfigurationen, unverschlüsselte Speicherorte und veraltete Backup-Strategien, die eine Manipulation von Finanzdaten ermöglichen könnten. Infrastrukturscans identifizieren ungesicherte Ports und veraltete Komponenten, über die Angreifer unbemerkt Bilanzen oder Cashflow-Berichte verändern könnten. Die Ergebnisse führen zu konkreten Empfehlungen, wie der Implementierung rollenbasierter Zugriffskontrollen, der Verschlüsselung von Finanzdatenbanken und der Automatisierung von Abstimmungsprozessen zur frühzeitigen Erkennung und Korrektur von Fehlsteuerung.

Betrug

Betrugsrisikobewertungen zielen auf die Erkennung unautorisierter Zugriffsversuche und ungewöhnlicher Nutzerverhaltensweisen in M&A-Systemen. Threat-Hunting-Kampagnen analysieren Protokolle aus Due-Diligence-Portalen, virtuellen Datenräumen und internen Kommunikationsplattformen, um Muster für Credential Stuffing, Phishing-Angriffe oder Insiderbetrug zu identifizieren. Echtzeitüberwachung von Netzwerksegmenten und Endpunkten in Fusionsumgebungen erkennt beispielsweise ungewöhnliche Datenabflüsse oder laterale Bewegungen zwischen den Systemen der fusionierenden Unternehmen. Automatisierte Alarmierungsprozesse und Eindämmungsmaßnahmen stellen sicher, dass verdächtige Sitzungen sofort isoliert werden, um eine größere Auswirkung betrügerischer Aktivitäten zu verhindern.

Bestechung

Die Anti-Korruptions-Due-Diligence konzentriert sich auf digitale Prozesse im Zusammenhang mit Vertragsmanagement, Beschaffungsverfahren und Lieferantenvereinbarungen, die im Rahmen einer M&A-Transaktion stattfinden. Technische Kontrollen auf E-Procurement-Plattformen nutzen unveränderliche Prüfpfade und kryptografische Signaturen, um verdeckte Preisabsprachen oder Manipulationen von Vertragswerten zu verhindern. Die Integration externer PEP- (Politisch exponierte Personen) und Sanktionslisten in die Lieferantenstammdaten stellt sicher, dass keine Parteien mit Bestechungshistorie involviert sind. Darüber hinaus werden Pull-Requests in Vertragsdatenbanken automatisch auf ungewöhnliche Klauseln geprüft, was einen Workflow auslöst, bei dem eine Freigabe durch mehrere unabhängige Beteiligte erforderlich ist.

Geldwäsche

AML-Bewertungen (Anti-Money Laundering) im Rahmen von M&A untersuchen, wie Transaktions-APIs, Zahlungsgateways und Backendsysteme innerhalb der Zielunternehmen implementiert sind. Datenflussscans analysieren Strukturierungstechniken – wie das Aufsplitten großer Überweisungen in kleinere Beträge – sowie Layering-Strategien, bei denen mehrere Kontorouten verwendet werden. Die Integration in Echtzeit-AML-Überwachung nutzt fortschrittliche Mustererkennung und Risikobewertung, die direkt mit Fallmanagementsystemen zur weiteren Untersuchung verbunden sind. Empfehlungen umfassen die Segmentierung von Zahlungsinfrastrukturen, den Einsatz von Mikrosegmentierung und die Implementierung von Throttling-Regeln zur automatischen Begrenzung verdächtiger Transaktionsströme.

Korruption

Korruptionsrisikoanalysen in M&A-Szenarien fokussieren sich auf die Governance- und Kontrollsysteme des Zielunternehmens. Integritätsprüfungen von Richtliniendokumenten, Protokollen und Entscheidungsregistern erkennen unautorisierte Änderungen durch den Vergleich kryptografischer Hash-Werte mit einer zertifizierten Referenzbasis. Die Analyse interner Kollaborationsplattformen und Nachrichtenprotokolle identifiziert Schlüsselbegriffe und Interaktionen, die auf Interessenkonflikte oder verdeckte Absprachen hindeuten. Die Integration sicherer Kollaborationstechnologien, digitaler Signaturen und feingranularer Zugriffskontrollen stellt sicher, dass korrupte Änderungen nicht unbemerkt bleiben und alle Governance-Maßnahmen vollständig nachvollziehbar sind.

Verstöße gegen internationale Sanktionen

Sanktionsrisikobewertungen im M&A-Umfeld fokussieren sich auf alle Datenflüsse und Interaktionen mit externen Parteien während der Due Diligence sowie der Post-Deal-Integration. Echtzeit-Screenings von CRM-Systemen, Vertragsdatenbanken und Kommunikationskanälen werden anhand aktueller Sanktionslisten durchgeführt. Geo-IP-Filterung und DNS-Anomalieerkennung blockieren sofort verdächtige Verbindungen zu sanktionierten Regionen. Policy-as-Code-Frameworks in Deployment-Pipelines gewährleisten, dass keine Softwarekonfigurationen oder API-Endpunkte ohne Sanktionskonformität implementiert werden. Die Integrationspfade nach Abschluss der Transaktion werden kontinuierlich auf Anomalien in Zugriffs- und Kommunikationsregeln überwacht, um sowohl unbeabsichtigte als auch vorsätzliche Verstöße gegen internationale Sanktionen zu verhindern.

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