Die Gerätesicherheit innerhalb von Cyber Defence & Engineering (CDE) konzentriert sich auf den Schutz aller Arten von Endgeräten – wie Arbeitsstationen, Laptops, Smartphones, Tablets und IoT-Geräte – vor technischen und operativen Bedrohungen. Zu den Kernaufgaben gehören die Verschlüsselung von Speichermedien, die Implementierung starker Authentifizierungsmethoden, kontinuierliches Patch- und Update-Management sowie die Echtzeitüberwachung des Geräteverhaltens. Durch den Einsatz einer mehrschichtigen Sicherheitsarchitektur entstehen Barrieren, die verhindern, dass Angreifer unautorisierten Zugriff auf sensible Daten erlangen, Funktionen manipulieren oder Geräte als Sprungbrett in größere Netzwerkbereiche nutzen. Gerätesicherheit ist somit ein wesentlicher Bestandteil des Fraud-Risikomanagements, bei dem jedes Endgerät sorgfältig durch Richtlinien, Technologien und operative Verfahren abgesichert wird.
Finanzielle Fehlverwaltung
Geräte, die für Finanzberichte und Buchhaltungssysteme verantwortlich sind, stellen attraktive Ziele für Angreifer dar, die auf die Manipulation von Zahlen abzielen. Vollständige Festplattenverschlüsselung sowie dateibasierte Verschlüsselung schützen kritische Daten vor Extraktion bei physischem Verlust oder Diebstahl der Geräte. Role-Based Access Control (RBAC) beschränkt den Zugriff auf administrative Module, während Just-In-Time (JIT) Provisioning sicherstellt, dass hochsensible Rechte nur temporär und ausschließlich für notwendige Vorgänge vergeben werden. Endpoint Detection and Response (EDR)-Agenten überwachen kontinuierlich Prozess- und Netzwerkaktivitäten, um Anzeichen lateral Movement oder unautorisierte Skriptausführungen zu erkennen, mit denen Bilanzzahlen verfälscht werden könnten. Zudem werden Offline-Backups automatisch mittels Hash-Validierung auf Integrität geprüft, sodass jede unerwünschte Änderung sofort sichtbar wird und rückgängig gemacht werden kann.
Betrug
Gerätebezogener Betrug zeigt sich durch Techniken wie Credential Theft, Command-and-Control-Kommunikation und lateral Movement, um sensible Systeme zu kapern. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) mit gerätebasierten Tokens oder biometrischen Faktoren schützt Endgeräte vor Phishing und Key-Logging, während die Trusted Platform Module (TPM)-basierte Verifikation die Hardware-Integrität sicherstellt. Verhaltensbiometrische Algorithmen analysieren auf den Geräten Abweichungen in Tippmustern, Mausbewegungen und Nutzungsverhalten, was automatisierte Anomalieerkennung auslöst. Bei Verdacht aktiviert das EDR-System eine Isolationsprozedur, bei der das Gerät temporär vom Netzwerk getrennt und ein forensisches Snapshot für die weitere Untersuchung erstellt wird.
Bestechung
Digitale Bestechungspraktiken durch korrumpierte Insider oder kompromittierte Geräte zielen auf Manipulation von Beschaffungsanwendungen oder Rechnungssoftware ab. Die Gerätesicherheit erfordert den Einsatz hardwarebasierter Verschlüsselung für Zahlungs- und Rechnungsmodul, kombiniert mit Secure Boot und Firmware-Integritätsprüfungen, um das Einschleusen von Malware im Startvorgang zu verhindern. Kontrollierte App-Whitelisting und Kernel-Level Policy Enforcement blockieren unautorisierte Installationen von ausführbaren Dateien, die Preisabsprachen oder Vertragsdaten verändern könnten. Ereignisprotokolle werden mit Endpoint-Metadaten – wie Firmware-Version und Sicherheits-Patch-Level – angereichert, um zu überprüfen, ob verdächtige Änderungen mit spezifischen Hardware- oder Softwarekonfigurationen zusammenhängen.
Geldwäsche
Zum Schutz vor Geldwäschepraktiken über Geräte wie ferngesteuerte Zahlungsterminals oder virtualisierte Wallets auf Smartphones ist der Schutz kryptografischer Schlüssel essenziell. Secure Element-Chips und Hardware Security Modules (HSM) speichern private Schlüssel in isolierten, geschützten Umgebungen, wodurch eine Extraktion bei Kompromittierung des Geräts nahezu unmöglich ist. Mobile Device Management (MDM)-Plattformen setzen Verschlüsselungsrichtlinien durch und beschränken die Installation von Apps auf einen vordefinierten Store, während Runtime Application Self-Protection (RASP) in Zahlungsapps Manipulationsversuche im Speicher erkennt. Transaktionsmuster werden bereits auf dem Gerät selbst auf verdächtiges Verhalten vorgefiltert, sodass nur verifizierte Datensätze an zentrale Systeme weitergeleitet werden.
Korruption
Digitale Korruption umfasst heimliche Änderungen von Provisionsberichten, Compliance-Dashboards oder Governance-Tools, die auf Desktops oder Tablets laufen. Gerätesicherheit nutzt sicheres Logging mit Append-Only-Speicherung und kryptographisch gesicherten Audit-Trails, sodass jede Änderung eindeutig auf spezifische Hardware-IDs und zertifikatsbasierte Benutzerprofile zurückgeführt werden kann. Application Sandboxing verhindert, dass schädlicher Code Kernanwendungen infiltriert, während regelmäßige Integritätsprüfungen von System- und Anwendungsdateien Abweichungen aufdecken. Bei Feststellung einer Abweichung wird ein Eskalationsverfahren gestartet, bei dem das betreffende Gerät automatisch in Quarantäne genommen und ein forensisches Image erstellt wird, das nicht verändert werden kann.
Verstöße gegen internationale Sanktionen
Geräte, die unbeabsichtigt Kommunikation mit sanktionierten Entitäten herstellen, stellen ein hohes Compliance-Risiko dar. Network Access Control (NAC) in Verbindung mit endpointbasierten Policy Engines stellt sicher, dass Geräte nur Verbindungen zu genehmigten IP-Bereichen und Cloud-Services aufbauen dürfen. SSL/TLS-Interzeption mit gerätespezifischem Zertifikatsmanagement garantiert, dass alle ausgehenden Anfragen gegen aktuelle Sanktionslisten und Watchlists gescannt werden. Mobile Threat Defense (MTD)-Clients auf Smartphones und Tablets erkennen verdächtige Beacon-Aktivitäten von Command-and-Control-Infrastrukturen in sanktionierten Regionen. Bei Erkennung eines Verstoßes wird das Gerät sofort blockiert, anschließend wird ein vollständiger Auditbericht erstellt, um Compliance-Meldungen an Aufsichtsbehörden zu unterstützen.